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Aufgrund der an eine Panik grenzenden Ereignisse an der Börse in der Faschingswoche halte ich es für sinnvoll, Ihnen auf diesem Wege eine Einschätzung der Situation zu geben:
In der Faschingswoche haben sich die Nachrichten, dass der Corona-Virus auch in Europa und den USA angekommen ist, geradezu überschlagen. Gesundheitsminister Jens Spahn bewertete die Situation in Deutschland daraufhin anders als in den Wochen zuvor und teilte mit, dass nun einige Infektionsketten nicht mehr nachvollzogen werden können.
Klar ist, dass jeder Nachrichtensender oder jede Nachrichtensendung darüber berichten musste, damit sie im Wettbewerb um die schnellste spektakuläre News nicht verlieren. Hinzu kommt, dass Politiker und Unternehmensleiter sich später nicht den Vorwurf machen lassen wollen, sie hätten bezüglich des Corona-Virus nicht genügend getan. Deshalb werden u. a. Unternehmen ganz oder teilweise geschlossen und Veranstaltungen abgesagt. All diese Maßnahmen erscheinen sinnvoll, falls sich das Virus als gefährlicher als ein Influenza-Virus erweist. Dies ist aber offensichtlich im Moment noch nicht klar. Zumindest hört man unterschiedliche Expertenaussagen.
Was jedoch eindeutig zu beobachten ist: Die Menschen reagieren extrem emotional, was sich wiederum auf den Markt auswirkt. Doch zumindest im Moment äußert sich das Verhalten der Menschen dramatischer, als es die Ausbreitung des Virus – und damit die Gefahr für jeden Einzelnen – vermuten ließe. Wahre Hamsterkäufe von Infektionsmitteln, Atemschutzmasken, Medikamenten, Toilettenpapier, Nudeln und anderen haltbaren Lebensmitteln sind ein Indiz für die um sich greifende Panik.
Damit hat sich unser emotionales Verhalten von der tatsächlichen Entwicklung der Epidemie abgekoppelt. Dies lässt sich damit erklären, dass die Gefahr näher rückt: Sie manifestiert sich nicht mehr nur in Medienberichten. Indem Veranstaltungen abgesagt werden und vom Händeschütteln abgeraten wird, nehmen wir die Ereignisse als unmittelbar vor unserer Haustür angekommen wahr.
Hinzu kommt das Verhalten der Notenbanken, die weiter die Zinsen senken, z. B. die US-amerikanische FED in dieser Woche. Die Geldpolitik wird also weiter weltweit gelockert. Politiker, wie unser Finanzminister Olaf Scholz, denken inzwischen sogar über fiskalpolitische Maßnahmen nach, d. h. inwieweit Staaten ihre Ausgaben erhöhen und investieren können. Dies hat zwar keinen Einfluss auf das Virus und seine Verbreitung, unterstützt jedoch die Wirtschaft, soll das Vertrauen der Konsumenten und Investoren stärken und evtl. das eine oder andere Unternehmen vor der Pleite bewahren. Dieses Verhalten lässt jedoch erwarten, dass sich das Virus auf die Wirtschaft auswirken wird.
Eine Erholung wird irgendwann einsetzen. Die Frage ist nur: Wann genau? Wir können also in den nächsten Monaten mit volatilen Märkten rechnen. Diese Nervosität sorgt auch dafür, dass sogar solide Unternehmen, die eigentlich von den Ereignissen profitieren müssten, unter die Räder kommen. Deshalb stellt diese Situation eine gute Nachkaufmöglichkeit bei selektierten Unternehmen dar. Grundsätzlich kann man festhalten, dass Rückschläge langfristig gesehen Kaufkurse bleiben. Dies erreichen Sie allein durch Ihre Sparrate oder durch gezielte Zuzahlungen.
Dauert diese Situation nur kurz an, werden wohl kaum längerfristige ökonomische Schäden entstehen. Firmen mit soliden Geschäftsmodellen werden aus der Krise mit hoher Wahrscheinlichkeit als Gewinner hervorgehen. Zieht sich diese Sondersituation hingegen in die Länge, also über mehrere Quartale, wird dies einige Unternehmen stark belasten. Unternehmen wie Hotels, Restaurants, Touristikunternehmen, Fluggesellschaften u. v. m., die direkt vom aktuellen Konsumentenverhalten betroffen sind, tragen evtl. einen nachhaltigen Schaden davon, da sie den aktuellen Umsatzeinbruch nicht einfach wieder aufholen können. Auch Banken mit hohen Kreditlasten geraten wohl weiter unter Druck.
Welche Unternehmen dabei in Ihr MLP-Vermögensdepot gehören, können Sie getrost Ihren Managern überlassen. Wichtig ist, dass Sie Ihrer (mit uns abgestimmten) Strategie erst einmal treu bleiben und nicht emotional oder irrational handeln – und so einer sich entwickelnden Zyklik hinterherlaufen. Ihre MLP-Vermögensdepots sind sehr breit gestreut, nicht nur was Unternehmen, Länder oder Branchen angeht. Auch verwalten eine Vielzahl von Managern ihr Vermögen, somit profitieren Sie von einer soliden Meinungsdiversifikation. Auf diese Weise schließen Sie ein Unternehmerrisiko aus und können, wenn Ziel und Anlagehorizont zusammenpassen, auch Schwankungen aussitzen. D. h. Rückgänge in Ihren Portfolios können erst einmal nicht ausgeschlossen werden. Diese gehören dazu, auch wenn sie keinen Spaß machen. Jedoch werden diese geringer ausfallen, wie Sie das an einzelnen Indizes wie dem DAX nachvollziehen können.
Was viel spannender ist, ist weiterhin die sich durch das Corona-Virus verstärkende lockere Geldpolitik mit niedrigen oder gar keinen Zinsen. Denn die Epidemie wird irgendwann vorbei sein. Der niedrige Zins nicht. Und hier stellt sich die Frage, wann die Preissteigerungen, die wir u. a. am Immobilienmarkt sehen, auch bei den Aktien ankommen.

*rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt die persönliche Meinung des Verfassers dar. Er ist keine Anlageempfehlung. Auch ist damit nicht gemeint Fonds zu kaufen, zu verkaufen oder diese zu halten. Aussagen zur Zukunft spiegeln die Ansicht und die Zukunftserwartung des Verfassers wider. Es können die tatsächlichen Ergebnisse erheblich von den Erwartungen abweichen. Dieser Blog stellt auch keine Anlageberatung dar. Vielmehr wird dringend dazu angeraten sich entsprechend beraten zu lassen. Für Richtigkeit und Vollständigkeit wird keine Gewähr übernommen. Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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